Romain Gary

Romain Gary (eigentlich Roman Kacew), geboren am 8. 5. 1914 in Moskau (nicht, wie fälschlicherweise angenommen, in Wilna, Litauen) als unehelicher Sohn einer russischen Jüdin, Nina Kacew. Die Vaterschaft wurde nie endgültig geklärt, angeblich war Gary ein Sohn des bekannten russischen Stummfilmschauspielers Ivan Mosjoukine. Über Polen kam Gary 1928 mit seiner Mutter nach Frankreich, wo er zunächst in Nizza seine Schulzeit beendete, dann in Paris Jura studierte. In den dreißiger Jahren wurde er französischer Staatsbürger, während des Wehrdienstes blieb ihm (offenbar wegen seiner Herkunft) als einzigem seines Jahrgangs die Beförderung versagt. Nach der Besetzung Frankreichs floh Gary nach England, schloß sich de Gaulles Exilarmee an und flog als Fliegerkommandant bis Kriegsende Einsätze in Afrika und Europa. Nach der Befreiung wurde er zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt. Zwischen den Einsätzen hatte Gary begonnen, seinen ersten längeren Text zu schreiben (“General Nachtigall”). 1946–1961 war Gary, der in den fünfziger Jahren durch seine in zahlreiche Sprachen übersetzten Romane Weltruhm erlangte, im diplomatischen Dienst Frankreichs tätig, so 1956–1960 als Generalkonsul in Los Angeles und als offizieller UNO-Sprecher Frankreichs. Seit 1962 widmete er sich hauptsächlich dem Schreiben, Filmen und Reisen. 1967/1968 hatte er noch einmal für kurze Zeit ein Amt im Kulturministerium. 1962–1970 war er ...